Autos beim Anblasen im Weg

Da gibt es nichts zu meckern. Die Gevelsberger Kirmes war in diesem Jahr ein Hit. Da waren sich alle Verantwortlichen, die sich zu einer traditionellen Manöverkritik in der Kantine des Rathauses trafen, einig. Man hätte also nahtlos zur Erbsensuppe übergehen können, aber es gibt eigentlich nichts, was man nicht noch besser machen könnte. Alt-Bürgermeister Klaus Solmecke regte an, ein Parkverbot am Tag des Anblasens für einen Teil des Lindengrabens zu erlassen. „Die Zuschauer stehen neben und hinter den geparkten Autos. Das ist für sie nicht schön.“ Und das sei auch kein schöner Anblick von der Bühne aus. Auch, wenn das Fernsehen mal wieder vorbei komme, störten die Dächer der Fahrzeuge auf den bewegten Bildern.

Die Kirmesgruppe Berge forderte ihre Kollegen auf, nicht selbst für große Lücken bei dem eigenen Auftritt im Zug zu sorgen. Es habe 25 Minuten gedauert, bis eine Kirmesgruppe an einem bestimmten Punkt im Zug vorbei gewesen sei, weil Fahrzeuge und Fußgruppen so weit auseinander gerissen waren: „Darauf müssen wir achten.“ Die Berger sind im Augenblick auch noch auf der Suche nach einem neuen Tieflader, um den Auftritt beim Kirmeszug zu sichern.

Bis zum letzten Meter begleiten

Angeregt wurde auch, dass die Zugleiter die Wagen bis zum letzten Meter begleiten sollen, um ein Chaos am Ende zu vermeiden. Auch, wenn ein dringendes Bedürfnis nach dem langen Marsch durchaus verständlich sei. Kirmesvereins-Vorsitzender Michael Sichelschmidt wies darauf hin, dass man sich auch auf zukünftige Probleme rechtzeitig einstellen müsse. Durch die Klimaveränderungen könnten extreme Wetterverhältnisse viel häufiger auftreten. Und er fragte die Anwesenden: „Was machen wir dann mit unserem Kirmeszug?“ In diesem Jahr sei Petrus zum Glück keine Gefahrenquelle gewesen: „Der Kirmeszug war eine Granate.“ Bei der Großveranstaltung hätten Polizei, Feuerwehr, DRK, das Ordnungsamt und die Kirmesgruppen routiniert Hand in Hand gearbeitet: „Das habt ihr super hingekriegt.“

Neue Dimensionen eröffnet

Viel Lob für die Kirmes-Verantwortlichen gab es auch zu Beginn der Manöverkritik aus dem Munde von Bürgermeister Claus Jacobi. Der Kirmeszug habe neue Dimensionen eröffnet. Der Kampf gegen den Glasbruch sei durch die gemeinsame Anstrengung bis jetzt gewonnen worden: „Es war eine von den Verletzungen her unauffällige Kirmes.“ Der Dank dafür gehe nicht nur an die Verantwortlichen, sondern auch an Abertausende von Besuchern des Volksfestes. So sei es keine Frage mehr: Die Biergläser müssten auch im Jahr 2015 nicht durch Pappbecher ersetzt werden – was eine Drohung für jeden Liebhaber des Gerstensafts ist. Und davon gibt es auf der Gevelsberger Kirmes jede Menge.

(Quelle: DerWesten, Klaus Bröking)